Gerne zeige ich euch
heute wieder zwölf Szenen vom heutigen Tag. Fotos habe ich keine gemacht. Dazu war
ich zu faul. Die Bilder dürft ihr in euren Köpfen kreieren. Aber nicht
schummeln – immer an die Vorlage halten!
Szene 1
Mit geschwollenen
Augenlidern und zerzaustem Haar stehe ich im Morgengrauen mit Nachthemd bekleidet auf der Badezimmerwaage.
Sie muss wohl auf unebenem Boden stehen, denn die Zahlen, die sie anzeigt,
können so nicht stimmen und dass mein kurzes Nachtkleidchen drei Kilogramm
wiegt, kann ich einfach nicht glauben.
Szene 2
Der Sohn legt eine
tote Fliege auf mein Frühstücksteller, direkt neben den Käse, was ein
spannendes Gespräch über Fliegen nach sich zieht. Die Söhne möchten wissen, was
nun mit dieser Fliege zu tun ist, wo sich die Fliegen im Winter aufhalten und
wo die Fliegenklatsche ist.
Der immer gut
gelaunte Zeitschriftenverkäufer vor dem Supermarkt ruft uns mit breitem Grinsen
„Hello twins!“ entgegen, während die Söhne diskutieren, wer die Münze in den
Schlitz des Einkaufwagens stecken darf. Der Verkäufer schafft es, wie immer,
meinem ferienmüden Gesicht (9 Wochen kindergartenfrei) ein Lächeln zu entlocken.
Szene 4
Ich krame im Tiefkühlregal nach Schokoladeneis, als der Sohn hinter mir verkündet: „Mama,
heute esse ich kein Eis.“ Und jetzt weiß ich nicht, womit ich ihn den Vormittag
über erpressen soll. „Wenn du nicht sofort aufhörst, bekommst du keine
Kohlsprossen“, ist ja wohl nicht effektiv.
Szene 5
Das Display der
Waschmaschine zeigt die Fehlermeldung Nummer sieben, obwohl sich die Waschmaschine eine
Woche lang im Elektrofachhandel zur Kur befand. Die vermeintliche Reparatur
brachte nicht den ersehnten Erfolg und ich trage mich nun doch mit dem
Gedanken, eine neue zu kaufen. Der Grund des Defekts lag laut
Elektrofachhandelmitarbeiterin übrigens darin, dass ich falsch wasche. Laut
ihren Empfehlungen sollte ich einmal pro Woche mit 95 Grad (!) waschen. Leider
bin ich es jedoch gewöhnt, meine Kleidung nach dem Waschen noch zu tragen und
habe daher wenig 95 Grad Wäsche.
Szene 6
Ich koche. Und das
macht mir Spaß. Das ist erwähnenswert, weil ich bisher eher ungern vor dem Herd
stand und diese Aufgabe lieber an den Mann übertrug. Wir haben aber seit ein
paar Wochen eine neue Küche - ziemlich cool – da macht das Kochen Spaß. Und wir
beide – die Küche und ich – sehen aus, wie frisch aus dem Küchenkatalog. Gut,
dass der Mann auf Dienstreise ist und mir nicht ins Handwerk pfuschen kann.
Szene 7
Die Kinder sind
hellwach. Leider! Mittagsschlaf halten sie nur mehr selten. Ich sitze mit
meinem MacBook am Sofa und versuche den Transport des roten Ikea Tritthockers
über die Kellerstiege zu ignorieren. Ebenso die Wortfetzen „Blumentopf,
Papiersnipsel, runterwerfen, gib den Besen, und jetzt ich“.
Szene 8
Ich stelle die
Biomülltonne auf die Straße. Heute kommt der Müllwagen und ich hätte es beinahe
vergessen. Ich weiß, dass das nicht sonderlich spannend ist, aber ich brauchte
an dieser Stelle einen Lückenfüller. Es heißt schließlich ZWÖLF von zwölf.
Szene 9
Ich stehe vor der Tür
und stelle mit entsetztem Blick fest, dass der Briefträger an unserem Haus
vorbeifährt. Er hat keine Post für uns! Alle aus meiner Twitter Timeline haben
bereits das Buch von Patricia Cammarata erhalten, nur ich stehe noch mit leeren
Händen da. Der Titel des Buches verspricht, Balsam für geplagte Eltern zu sein,
sollte man aufgrund diverser Aktivitäten der Kinder wieder einmal knapp vor
einem Nervenzusammenbruch stehen: „Sehr gerne, Mama, du Arschbombe!“
Szene 10
Zwei mal zwei macht
vier. Wir haben Besuch. In unserem Garten toben vier gleichaltrige Jungs in Unterhosen. Ein
Bild für Götter. Und viel Unterhaltungsstoff für zwei geplagte
tiefenentspannte Mütter.
Szene 11
Der Besuch ist weg.
Wir räumen zusammen. Wobei WIR leicht übertrieben ist. Ist nur eine Person mit
einer Handlung beschäftigt, kann mal ja wohl kaum von WIR sprechen. Die eine
Person bin übrigens ich. Die beiden anderen Personen sind seltsamerweise
verschwunden und unauffindbar. Kein gutes Zeichen. Meist ergibt das noch mehr
Zusammenräumarbeit.
Szene 12
Abend. Zwei zufriedene Kinder kuscheln sich am Sofa an ihre Mama und diskutieren über Gott und die Welt und die beste Mama der Welt. Ja, es kann bei uns auch ziemlich entspannt sein.
Die Bilder, die ihr jetzt im Kopf habt, würde ich gerne sehen ;-)
Wer trotzdem Lust auf 12 von 12 MIT Bildern von uns hat, muss sich bis zum September gedulden. Oder Oktober. Oder November. Irgendwann nehme ich bestimmt wieder die Kamera zur Hand. Versprochen.
Abend. Zwei zufriedene Kinder kuscheln sich am Sofa an ihre Mama und diskutieren über Gott und die Welt und die beste Mama der Welt. Ja, es kann bei uns auch ziemlich entspannt sein.
Die Bilder, die ihr jetzt im Kopf habt, würde ich gerne sehen ;-)
Wer trotzdem Lust auf 12 von 12 MIT Bildern von uns hat, muss sich bis zum September gedulden. Oder Oktober. Oder November. Irgendwann nehme ich bestimmt wieder die Kamera zur Hand. Versprochen.
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