Der 17. November ist der internationale Tag der frühgeborenen Kinder. Am 17. November vor drei
Jahren kamen meine Kinder als Frühchen auf die Welt. Überraschend. Per
Sectio.
Wie es damals war, könnt ihr in meiner 5-teiligen Frühchen Serie nachlesen:
Heute möchte ich DANKE sagen.
Ich bin dankbar dafür, dass die Anästhesistin während der Sectio meine Hand hielt, während mein Mann draußen wartete, weil er aufgrund der Zwillingsfrühgeburt nicht mit in den OP-Raum kommen durfte.
Ich bin dankbar
dafür, dass ich beide Kinder zumindest für einen kurzen Augenblick sehen und
sogar berühren durfte, bevor sie in den Nebenraum gebracht und anschließend im
Transportinkubator in die Neo-Intensivstation verlegt wurden.
Ich bin dankbar
dafür, dass mich mein Mann vierundzwanzig Stunden später im Rollstuhl, weil ich
nach der OP nicht gehen konnte, zu ihnen gefahren hat und dass ich in den ersten Tagen jederzeit einen Krankenwagen für die Fahrt in die Kinderklinik anfordern konnte.
Ich bin dankbar
dafür, dass ich meine Kinder jeden Tag aus dem Inkubator nehmen durfte, um mit
ihnen zu kuscheln.
Ich bin dankbar
dafür, dass mir sofort eine handliche elektrische Milchpumpe zu Verfügung
gestellt wurde, um Milch für die Kinder abzupumpen, die sie über eine
Magensonde erhalten haben.
Ich bin dankbar für
jedes aufmunternde Wort und jeden Trost, für jedes Lächeln, das ich während des
fünfwöchigen Aufenthalts meiner Kinder auf der Intensivstation in der
Kinderklinik bekommen habe.
Ich bin dankbar
dafür, dass ich jederzeit mit Fragen kommen konnte, dass meine Sorgen und
Ängste ernst genommen wurden und meine Tränen getrocknet wurden.
Ich bin dankbar
dafür, dass wir während der Nachtstunden jederzeit bei der diensthabenden
Schwester anrufen konnten, um uns nach unseren Kindern zu erkundigen.
Ich bin dankbar
dafür, dass wir in einem Land leben, in dem frühgeborene Kinder eine Chance
bekommen.
Ich bin dankbar
dafür, dass ich zwei gesunde und fröhliche Kinder habe.
Zwei kleine Helden.
An
dieser Stelle möchte ich allen Ärzten und Ärztinnen, allen Krankenschwestern
und Pflegern auf der Neonatologie der Kinderklinik Graz danken. Ihre wertvolle Arbeit, aber vor
allem auch ihre Menschlichkeit half uns über eine schwierige Zeit hinweg. Wir
fühlten uns jederzeit gut beraten und in unseren Sorgen, Ängsten und
Fragen ernst genommen.
Und ich
wünsche allen "Kleinen Helden" und ihren Eltern von ganzem Herzen alles Gute.
Liebe Paula, herzlichen Glueckwunsch zu Deinen beiden tollen Jungs!
AntwortenLöschenDie Texte haetten auch von mir sein koennen. Unsere Geschichte ist sehr aehlich. Meine beiden wurden bei 31+6 wegen vorzeitigen Blasensprung beim Maedchen, was ebenfalls lange vorher tief im Becken lag per Notkaiserschnitt geholt. Sie wog 1300g, ihr Bruder 1700g. Beide lagen 4 Wochen auf der Intensivstation und hatten eine sehr schwere erste Woche. Das Maedchen mit Hirnblutungen 2. Grades und der Junge mit Lungenperforation mit Notoperation und zwei Bluttransfusionen. Die schwersten Momente waren fuer uns das Krankenhaus ohne unsere Kinder zu verlassen und die schweren Verluste der anderen Eltern, mit denen man sich schnell verbunden fuehlte, mitzuerleben. Zu Hause hatten wir noch eine 6monatige Isolation. Ich bin sehr gluecklich und dankbar, dass ich noch 6 Monate stillen konnte, trotz anfaengliche Trinkschwaeche und dass beide heute mit 18 Monaten voellig gesund und altersgerecht entwickelt sind. Ich kann mein Glueck immer noch nicht fassen und die ersten Wochen kommen mir heute wie ein sehr schlechter Traum vor. Alle Gute fuer Euch. Juliane
Liebe Juliane,
Löschenvielen Dank, dass du eure Geschichte mit uns teilst. Nach diesen großen Startschwierigkeiten ist es wunderschön zu lesen, dass deine Kinder sich so gut entwickelt haben.
Das Krankenhaus ohne die Kinder zu verlassen, fiel auch mir sehr schwer und die Trauer anderer Eltern mitzuerleben ist noch einmal eine große Herausforderung.
Ich wünsche euch weiterhin alles Gute!
Paula
ich bewundere alle eltern, die situationen wie diese durch stehen. ich lese mit tränen der rührung, wie mama und papa einen ganz anderen alltag meistern müssen, als wir es erleben durften. der gedanke, ich hätte meine mini babys nicht unmittelbar nach der geburt gleich und für immer bei mir haben können, lässt mein herz zusammen ziehen. um so mehr fühle ich mich mit 2 zu "normaler" zeit (38. und 39. woche) geborenen kinder beschenkt und dankbar! ich wünsche allen eltern von frühchen viel kraft, geduld, rund-um-betreuung durch das team im krankenhaus und eine menge glück, damit viele geschichten so positiv enden können, wie diese!
AntwortenLöschenHerzlichen Dank für deinen schönen Kommentar und die guten Wünsche.
LöschenAlles Liebe!
Paula
Liebe Paula,
AntwortenLöschenich hatte ja die vorigen Teile alle gelesen und habe oft schlucken müssen, weil mir sowas einfach immer nah geht, wahrscheinlich ist das so als Mama.
Ich finde das hier ist ein schöner Abschluss so in Dankbarkeit. Schön dass das drum herum,was ja so lebenswichtig ist in solchen Situationen, so gut gepasst hat.
Und wenn man dann die Bilder sieht, man möchte Deine Helden einfach nur knuddeln! Liebe Grüße
Danke, liebe Tanja, für die schönen Worte.
LöschenDanke für diese ausführliche Bericht-Reihe.
AntwortenLöschenUnsere beiden Zwillinge kamen vor 5 Tagen spontan bei 31+6 zur Welt. Wir sind immer noch recht geschockt darüber, da auch wir nicht mit so einer frühen Geburt gerechnet haben. Unsere beiden Jungs haben ähnliche Werte wie eure und es hat gut getan zu lesen, wie ihr in eure neuen Rollen reingewachsen seid und das mittlerweile alles in bester Ordnung ist. Wir haben noch eine 2 einhalbjährige Tochter, die ihre hoffentlich gesund und munteren Brüderchen in ein paar Wochen kennenlernen darf.
Ich wünsche euren Kindern von ganzem Herzen alles Gute! Für euch ist es ja noch einmal ein Stückchen schwieriger, da ihr auch viel Zeit für eure Tochter braucht.
LöschenGanz liebe Grüße!