Derzeit läuft eine Blogparade von Munichs Working Mom unter dem Titel „Elterliches Miteinander statt Gegeneinander“. Im Alltag mit meinen beiden Quälgeisterchen gibt es viele wertvolle Minuten und
Stunden mit anderen Müttern und Vätern. Gerne beteilige ich mich daher an diesem
schönen Thema, in dem das Miteinander im Vordergrund steht und stelle euch liebenswerte
Mamas und Papas aus meinem Leben vor.
Die Straßenmama ist meist auf unserer Straße
anzutreffen. Es passt gut, dass sie ihr Kind dabei hat, denn auch ich bin mit
Anhang (Kind+Kind+*) unterwegs. Mein Anhang ist in der Lage altersgemäß zu
kommunizieren, sein Alter ist aber erst drei. Daher bin ich immer wieder froh,
mit einem erwachsenen Menschen ein Erwachsenengespräch führen zu können. Auch
wenn es dabei meist um die Kinder geht.
Und wenn wir nicht reden, rennen wir unseren
Jungs (in Summe drei) nach, wenn diese mit ihren Laufrädern beinahe die
zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten. Diejenige deren momentane
Tagesverfassung die bessere ist, zeichnet sich verantwortlich dafür, dass die
Jungs keine gefährlichen Stunts in diversen Garageneinfahrten machen, die Zäune
der Nachbarn unbeschadet bleiben und entgegenkommende Autofahrer rechtzeitig
gewarnt werden.
* Bitte
setzen Sie hier beliebige Gegenstände ein, nichts ist ungewöhnlich, wir hatten
alles schon dabei.
Die
Mamafreundin
Sie lernte ich durch unsere Kinder kennen. Sie
ist Trostspenderin, Anlehnschulter, Wutpolster und Muffinbäckerin in einem. Sie
bäckt die besten Muffins und rollt nie ihre Augen, wenn meine Jungs mit dem
süßen Backwerk den Platz unter ihrem Esstisch vollbröseln. Sie öffnet mir ihre
Tür jederzeit, egal ob ich mit und ohne Kinder unterwegs bin und zählt zu der
Spezies Mütter, deren Kinder weder hochbegabt noch ihrer Entwicklung meilenweit
voraus sind, sondern einfach nur, ich sage es wie es ist, stinknormal sind.
Sehr wohltuend.
Der
Papafreund
Der Papafreund hat seine Kinder lange vor mir
in die Welt gesetzt und ist nun höchst erfreut, dass erstens, seine aus dem
Gröbsten raus sind und zweitens, ich nun Mitglied im Elternclub bin. Er erzählt
mir einmal pro Treffen, mit welchen Tipps ich ihn bezüglich Kindererziehung
beglückt hatte, als ich selbst noch keine Kinder hatte. Hoch anrechnen muss ich
ihm, dass er mir nie ungebetene Ratschläge erteilt.
Eventuell hat er aber auch nicht so gute, wie
ich seinerzeit, als ich kinderlos war ;-)
Die Mamakollegin
Sie ist Kollegin und Mama und schafft etwas,
das ich mir derzeit nicht zutraue. Sie arbeitet wieder, während ich noch immer
in Elternzeit bin. Ich mache zwar eine Weiterbildung, aber das ist ein anderes
Thema. Sie vergleicht ihr Lebenskonzept nicht mit meinem. Heißt meines gut und
ihres ebenso. Dafür mag ich sie sehr.
Die Einkaufsmama/der
Einkaufspapa
Davon gibt es viele. Sie sind anzutreffen bei
Hofer, Lidl, Spar, Billa, Bipa, dm und in ganz speziellen Fällen auch bei Toys"R"Us.
Die Einkaufsmama und der Einkaufspapa sind häufig mit Kind unterwegs und haben in
gewissen Situationen immer ein aufmunterndes Lächeln parat oder bestätigen
sogar, dass die Entwicklungsstufen meiner Kinder der Norm entsprechen, beispielsweise
wenn meine Jungs partout Hundefutter kaufen möchten, obwohl wir keinen Hund haben,
andere Leute mit „Du bist die Elsa“ **
beschimpfen oder sportliche Übungen am Einkaufswagen vollbringen.
Rein/Raushüpfen, Sie wissen schon.
** Dazu
muss ich festhalten, dass es meinen Jungs noch nicht gelungen ist,
Schimpfwörter in Erfahrung zu bringen. Nicht einmal in der Kinderkrippe. Aus
Mangel an schlimmen Ausdrücken verwenden sie seit geraumer Zeit oben genannten
Satz, um Mitmenschen aus der Fassung zu bringen. Meine Jungs zerkugeln sich
jedes Mal vor Lachen, wenn sie diese Wortaneinanderreihung verwenden. Woher sie
das haben und welche tiefere Bedeutung dahinter steckt, weiß ich allerdings
nicht.
Die Schwiegermama
Die Mama meines Mannes ist die beste Schwiegermutter.
Das muss auch einmal gesagt werden. Sie stellt meine Erziehung nie, nie, nie in
Frage und respektiert unser Lebenskonzept voll und ganz. Wenn sie auf Besuch
ist, übernimmt sie unsere Erziehungsregeln und hält sich mit Tipps zurück.
Eventuell möchte sie aber auch ihre
Erfahrungswerte aus der Erziehung ihres Sohnes (meines Mannes) verschweigen
oder gar vergessen ;-)
Der Krippenpapa
Er wird von meinen Jungs angegafft, sorry, anders
kann ich es nicht nennen, wenn er sein Kind abholt. Er ist Franzose und
spricht, no na, Französisch. Dafür zollen ihm meine Jungs ihre volle
Bewunderung und zeigen das, indem sie keinen Schritt mehr von seiner Seite
weichen. Und er? Anstatt wegzugucken, bringt er ihnen Französisch bei. „boschu“
und „messi“ *** befinden sich bereits in ihrem aktiven Wortschatz. Sollten
meine Jungs irgendwann mal eine Eins in Französisch bekommen, weiß ich, wem sie das zu verdanken haben.
*** „bonjour“
und „merci“
Die
Krisenmama
Wir haben uns kennengelernt, als wir beide durch
den problematischen Lebensstart unserer Kinder in einer schwierigen Situation
waren. Als unsere Babys auf der Intensivstation lagen, weinten wir gemeinsam,
trösteten uns gegenseitig und freuten uns miteinander über jeden positiven
Entwicklungsschritt. Die Krisenmama und ihr Kind haben sich ein Plätzchen in
meinem Herzen eingerichtet, obwohl wir uns aufgrund der Entfernung schon lange
nicht mehr gesehen haben.
Die
Netzmama/der Netzpapa
Auch ich Internet treiben sich viele liebenswerte Mamas und
Papas herum. Obwohl ich sie nicht persönlich kenne, habe ich schon viele schöne
Minuten auf diversen Kommunikationskanälen mit ihnen genossen. Sei es durch
Twitter, Facebook oder die Kommentarfunktionen in den Blogs. Und manchmal würde
ich gerne in ein Flugzeug oder einen Zug steigen, ein paar hundert Kilometer
fliegen/fahren, um herauszufinden, ob die Chemie auch in der Realität stimmt.
So habe
ich es übrigens mit meinem Mann gemacht. Nur musste ich dabei nicht die Stadt
verlassen ;-)
Das sind also meine Mama-Papa-Perlen. Und wenn
ich so darüber nachdenke, hoffe ich, dass auch ich für andere ein bisschen
Straßenmama, Mamafreundin, Mamakollegin, Einkaufsmama, Krippenmama, Krisenmama
und Netzmama bin. Nur mit der Schwiegermama möchte ich mir bitteschön noch
etwas Zeit lassen.
Das hast du wieder schön geschrieben. Ich überlege gerade, mit welchen verschiedenen Mamas ich noch Kontakt habe....
AntwortenLöschenVielen Dank!
LöschenIch hoffe doch, dass es einige sind...
Liebe Grüße
Paula