Der Großteil der Seitenaufrufe meines Blogs
stammt laut Blogstatistik aus Deutschland. An zweiter Stelle steht Österreich,
wobei ich nicht weiß, ob ich nicht selbst es war, die 10.384 mal aufgerufen hat.
Die Schweiz rangiert an vierter Stelle.
Eigentlich sollte ich jeden Blogpost, den ich
verfasse, vom Mann, der eine starke Affinität zu Deutschland hat, überprüfen
lassen. Er befindet sich oft auf Dienstreise in unserem Nachbarland und hat
dadurch Kenntnis von der deutschen Sprache. Ich nicht.
Viele österreichische Ausdrücke muss ich erst
einmal mit Hilfe von Google übersetzen, damit meine werten Leserinnen und Leser
aus Deutschland meine Texte überhaupt verstehen können. Auf Twitter habe ich trotzdem
ein schönes Kompliment bekommen.
Ich habe heute ein tolles neues Wort gelernt - dank @bleibCOOLmami: Jausenschachtel! Niedlich, die Österreicher!
— Mamamania (@MamamaniaBlog) 18. September 2014
Das veranlasste mich zu diesem Blogpost. Ich gebe die Geheimnisse der österreichischen Sprache preis und hoffe, im Sinne meiner Landsmänner und Landsmänninnen, noch weitere Komplimente
für unsere niedliche Ausdrucksweise erhaschen zu können. Im Kommentarfeld findet ihr dafür ausreichend Platz.
anbraten
jemanden sagen, dass er/sie eine schöne Frisur, schöne Augen oder eine schöne Hose hat, um seine/ihre
Aufmerksamkeit zu erregen, um Komplimente und noch mehr von ihm/ihr zu bekommen; ist aber
nicht mehr nötig, wenn man bereits Kinder hat – flirten
angefressen
sein
wenn der Mann Hochzeitstag, Geburtstag und
Kennenlerntag vergisst - beleidigt sein
anzipfen
dem Sohn eine Hose anziehen wollen, obwohl er
lieber nackt herumlaufen würde - verärgern
aufpudeln
der befreundeten Spielplatzmutter zeigen, wie
man Sandkuchen richtig bäckt - sich
wichtig machen
aufschneiden
erzählen, dass das Kind alle Käferarten dieser
Welt aufzählen kann - prahlen
Apfelkoch
Brei, welcher aus Äpfeln hergestellt wird; (unlogischerweise
heißt Brei, der aus Karotten hergestellt wird, nicht Karottenkoch, sondern
einfach nur Karottenbrei); Tücken der österreichischen Sprache – Apfelmus
äußerln
spazieren gehen mit dem Hund zum Zwecke der
Erleichterung der Blase (Anm.: der Blase des Hundes) – den Hund ausführen
ausschnapsen
mit jemanden (zB. dem Mann) vereinbaren, wer dem
Kind in den nächsten Minuten Stunden den Schlafanzug anzieht bzw.
auszieht - absprechen
auszucken
die Gelassenheit verlieren; kommt häufig unter
Eltern vor, zum Beispiel wenn der Sohn das 53. Loch in die Wand bohrt – die Nerven verlieren
Bartwisch
Gerät zum Reinigen von Böden, sieht zwar dem sehr schönen Bart vom Familienbetrieb ähnlich, hat jedoch mit ihm in keiner Weise etwas zu
tun – Kehrbesen
Bussi
etwas, dass das Kind, je größer es wird, nicht
mehr gerne freiwillig von sich gibt; etwas, dass man dem Kind immer öfter
abverlangen muss, je älter es wird; mit allen Tricks; wenn es erwachsen ist,
hilft nur noch, seine Wäsche zu waschen - Küsschen
sich
fadisieren
in einen Gemütszustand verfallen, der
eintritt, wenn man mit dem Kind den 50sten Legoturm aufbaut, das 20ste
Conni-Buch vorliest oder dem Mann beim Kochen zusieht – sich langweilen
fladern
sich an den Keksen der Kinder bedienen, ohne
sie vorher darüber in Kenntnis gesetzt zu haben - klauen
Gelse
blutrünstiges Tier; stecknadelkopfgroß; dazu gibt
es einen schönen schmerzhaften Tweet von mir - Stechmücke
Das Meer ist plötzlich nur mehr halb so groß, wenn dich eine Mücke am Augenlid sticht.
— bleibCOOLmami (@bleibCOOLmami) 30. August 2014
Gspusi
etwas, das Prinz Charles, Bill Clinton und Arnold Schwarzenegger verbindet; Nachahmung nicht empfehlenswert - geheime Liebschaft
etwas, das Prinz Charles, Bill Clinton und Arnold Schwarzenegger verbindet; Nachahmung nicht empfehlenswert - geheime Liebschaft
Das
kannst du dir in die Haare schmieren!
dem Sohn auf unhöfliche Weise mitteilen, dass
sein Verlangen danach, das Familienfahrzeug zu lenken, nicht auf Gehör stößt – Diese Option kannst du vergessen!
Das ist
hirnrissig.
Kommentar zum Vorhaben des Mannes die
Küchenwände neu zu streichen, wenn man Zwillinge in Form von Kleinkindern hat –
Das ist eine verrückte Idee.
Lulu
machen
gelbliche Körperflüssigkeit produzieren; Babys
und Kleinkinder neigen oft dazu, diese Handlung über dem Wohnzimmerboden auszuführen,
wenn sie keine Windel tragen – Pipi
machen
Lurch
Konzentrierte Staubansammlung, meist unter dem
Bett vorzufinden; alle haben ihn, keiner gibt es zu - Wollmäuse
Fast keiner (Dank an Mara Solanum - Das zweite Kind sind Zwillinge)
Ich habe die Putzfee in unser Schlafzimmer gelassen, und dann habe ich mich im Klo eingeschlossen, um mich zu schämen. #Wollmäuse
— Iron Woman (@MaraKolumna) 17. September 2014
Ich hau mich ab!
beim Lesen lustiger Tweets Bauchmuskeln trainieren und Glücks-Tränen vergießen - Ich lache mit tot!
meschugge sein
mit weißen Ballerinas auf den Spielplatz gehen
– dumm sein
Nudelaug
Person, die von einer anderen Person aufgrund
unüblicher Handlungen beleidigt oder angepöbelt wird; bitte verwenden Sie
dieses Wort nur im Geiste - despektierliche
Bezeichnung eines Mitmenschen
pumperlgesund
sein
körperlicher und emotionaler Top-Zustand, der
nach Schwangerschaft, Geburt und Anwesenheit von Kindern schwer zu erreichen
ist – kerngesund sein
raunzen
eine der Lieblingsbeschäftigungen von Kindern;
kommt gleich nach „sich auf den Boden werfen“; sich ständig über etwas beklagen
– jammern
Schas
der erwachsene Ausdruck für einen Pups - Flatulenz
Schnackerl
Geräusch aus dem Kehlkopf, verursacht durch,
ja weiß ich auch nicht - Schluckauf
Nicht zu verwechseln mit
schnaxeln
das wird aber ohnehin in meinem jugendfreien
Blog nicht vorkommen - Geschlechtsverkehr
ausüben
Speibsackerl
Objekt, das Lehrerinnen am Schulausflug
(Klassenfahrt) immer mitführen sollten, insbesondere, wenn sie schwanger sind -
Spuckbeutel
sich
tummeln
notwendige Handlungen (Socken suchen,
frühstücken, Hose suchen, duschen, Shirt suchen, Brotdose richten, Kind suchen)
rasch erledigen; vorrangig am Morgen, meist mit wenig Erfolg – sich beeilen
Wunderwuzzi
jemand, der kochen, Kinder beaufsichtigen,
Gartenhäuser bauen und meinen abgestürzten Computer zum Leben erwecken kann;
mein Mann - Alleskönner
Und bevor ihr denkt, ich sei meschugge, mache ich die Fliege. In diesem Sinne – Pfiat eich, Baba und auf Wiedersehen!
Tschüß!
Schöner Überblick!
AntwortenLöschenEin paar Sachen kannte ich aber: angefressen sein, hirnrissig, in die Haare schmieren, Lulu machen, meschugge.
"Ich hau mich ab" heißt bei uns "ich hau mich weg".
LG Wiebke
Dann muss ich ja in Zukunft gar nicht mehr übersetzen. Des taugt ma :-)
LöschenAlso für mich brauchst du fast nix übersetzen :) aber das "anbraten" werde ich mir merken :)
AntwortenLöschenLG Nicola
Und dabei immer nette Dinge über die Frisur sagen. Wenn´s auch keine ist ...
LöschenSehr toll - da kannte ich einiges noch nicht :)
AntwortenLöschenVielen Dank!
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