Tanja mit ihren Murmels |
Durch die von MamaOTR, MumsOffice und Muffinqueen gestartete Blogparade hat das Thema "Mommy Wars" bereits weite Kreise gezogen.
Auf Twitter und Facebook wird eifrigst darüber debattiert und so manches Kommentarfeld reicht nicht aus, um die eigene Geschichte zu erzählen.
So geht es auch Tanja, die ich über Twitter kennengelernt habe. Sie hat mich gebeten, auf meinem Blog ihren Gastbeitrag über ihre Erfahrungen mit Mommy Wars zu veröffentlichen. Das mache ich natürlich gerne für diese sympathische Frau, die sich in ihrem Twitter Account "Murmels und ich" so beschreibt:
Zwillingsmami - alleinerziehend - Fulltimejob - Haushalt - Kater - und lacht verdammt gerne und möglichst viel
***
Hallo Ihr Lieben,
da es ja keinen "Murmels und ich"
Blog gibt, gebe ich meinen Senf hier dazu... Ich habe mich vorsätzlich für
Paulas Blog entschieden, da wir eines (mindestens) gemeinsam haben >
Zwillinge!
Allerdings weichen meine Erfahrungen doch auch
von Paulas ab - schon alleine dadurch, dass ich das große Glück hatte, die
Murmels bis in die 39 Woche unter meinem Herzen tragen zu dürfen!
Mommy Wars in dem Sinne kenne ich nicht!
Andere Mütter begegnen mir eher mit Respekt und Anerkennung, leider oft auch
mit Mitleid! Respekt und Anerkennung dafür, dass ich meine kleine Familie inkl.
Full-Time-Job weitestgehend alleine wuppe, dass ich mit zwei sehr lebhaften
Kleinkindern noch nicht in der Klapsmühle sitze ;-) Mitleid, weil ich das große
Glück habe, zwei wundervolle (im Großen und Ganzen) gesunde Murmels zu haben.
Sorry, diesen Mitleidskrempel verstehe ich bis heute nicht! Ich halte die
Murmels auch nach 2,5 Jahren noch immer für das größte Glück und das größte
Abenteuer meines Lebens <3
Eine Bekannte – selber Mutter,
Kinderkrankenschwester und Stillberaterin – meinte einmal zu mir, ich solle
eine 24 Stunden Doku über meinen Alltag mit Zwillingsbabies drehen und diesen
gestressten Einlingseltern zur Verfügung stellen. Sie war der Meinung, ich sei
immer so super entspannt. Hier weichen Selbst- und Fremdwahrnehmung stark von
einander ab! Auch wenn es etwas überheblich klingt, ich habe dies als großes
Kompliment wahrgenommen und mich riesig gefreut! Danke, liebe Barbara!
Mommy Wars findet eher zwischen meiner Mutter
und mir statt… aber das ist eher ein Mutter-Tochter- bzw. Generationen-Ding!
Warum ich keine Schmelzflocken in die dünne Plörre (Pre-Milch) tue? Warum ich
die beiden beim Einschlafen begleite? Kinder müssen schreien, das stärkt die
Lungen! Klugscheißerei, wie man mit Zwillingen umgeht – meine Mama war (leider
Vergangenheit) auch Zwillingsmami.
Off-Topic: Papa, ich liebe Dich! Er ist meiner
Mama mal heftig ins Wort gefahren, als sie wieder an mir rumgekrittelt hat >
„Du warst doch nie mit den Zwillingen alleine, mindestens eine Oma war immer
da! Du kannst das gar nicht beurteilten! Tanja macht das super!“ <3
Wie gesagt, die scheinbar üblichen Mommy Wars
finden bei mir nicht statt oder vielleicht nehme ich sie nur nicht wahr.
Ein großer „Kriegsschauplatz“ hingegen ist die
Neurodermitiserkrankung des Murmeljungen. Jeder weiß alles besser. Jeder kennt
jemand, der jemanden kennt, der dieses oder jenes gemacht hat… Der Murmeljunge
ist leider arg gebeutelt. Zwischendurch war es soooooo schlimm, dass jeder für
ihn erreichbare Millimeter seiner Haut entweder blutig gekratzt bzw.
geschubbelt war, verkrustet, geschwollen, gereizt, gerötet war. Wenn es so
schlimm ist, helfen Kommentare über simple Feuchtigkeitslotion nicht wirklich
weiter! Erst recht nicht, wenn man den gleichen doofen Kommentar schon gefühlte
tausendmal gehört hat. Auch hier gab es natürlich sehr hilfreiche Tipps!
Dadurch haben wir auch einen super Arzt gefunden, der uns nach einem langen Weg
endlich helfen konnte! Danke, lieber Frank für Deinen Rat!
Es hilft mir auch nicht weiter, wenn man mir
unterschwellig die Schuld an seiner Krankheit gibt > Vererbung (mein Bruder
hat auch Neurodermitis), Kaiserschnittgeburt, nur 12 Wochen gestillt!
Ihr könnt mir glauben, keiner leidet so sehr
mit dem Murmeljungen wie ich! Wie viele Tränen ich deswegen schon vergossen
habe; wie verzweifelt ich war, wenn wieder ein Therapieansatz gescheitert ist;
wie oft ich mich gefragt habe, ob ich wirklich „SCHULD“ bin oder ob ich es
hätte verhindern können… Diese kleine Wunderwesen hat mir schon mit 1,5 Jahren
stolz seine Arme gezeigt (wenn es mal etwas besser war) „Mami, gut aus!“
inklusiver Drücken und Knutschen! <3 Mami, nicht traurig sein, es sieht gut
aus!
Vielleicht ist es wirklich eine Frage der
Wahrnehmung? Meine Mama und die Neurodermitis treffen mich ins Herz…
beschäftigen mich, belasten mich! Mommy Wars? Möglicherweise gibt es auch das
in meinem Umfeld und ich nehme es nicht wahr oder es prallt an mir ab, weil es
nicht wichtig ist?
Ich bin schwer gespannt, was wir zu diesem
Thema in nächster Zeit noch lesen werden ;-) ich freu mich drauf!
Tanja, die Murmelmama
Liebe Tanja,
AntwortenLöschendu bringst einen ganz neuen Aspekt in die Diskussion um Mommy Wars ein, die Ratschläge der eigenen Mütter. Auch ich habe von meiner Mutter einige „Empfehlungen“ bekommen, denen ich jedoch nicht nachgegangen bin. Das war recht einfach, da meine Mama durch die Entfernung selten anwesend ist.
Großes Glück habe ich mit meiner Schwiegermutter, die zwar häufiger hier ist, sich jedoch nicht in die Erziehung meiner Kinder einmischt. Sie versucht aber immer noch meinen Mann zu erziehen ;-)
Ich wünsche euch eine Besserung der Neurodermitiserkrankung und auch sonst weiterhin alles Gute. Hut ab, vor dem was du schafftst!
Danke, liebe Paula, für Deine lieben Worte und Wünsche ;-)
LöschenGanz ganz besonders aber auch dafür, dass Du mir die Möglichkeit gegeben hast, meinen Beitrag hier zu veröffentlichen <3
Liebe Grüße
Tanja
Danke für den tollen Beitrag! Das mit den nervigen Besserwisser-Ratschlägen stelle ich mir auch sehr schlimm vor, weil es immer wieder den Bereich betrifft, der ja für dich persönlich auch schwierig ist.
AntwortenLöschenLG, Micha
Danke, Micha, für Deinen tollen Kommentar ;-)
LöschenDu triffst den Nagel auf den Kopf... Mommy Wars bemerke ich vermutlich nicht, weil es mich nicht tangiert - die Krankheit des Murmeljunge und meine Mama hingegen sehr!
Liebe Grüße
Tanja
Hallo Tanja,
AntwortenLöschenein sehr herziger und liebevoller Beitrag zu unserer Blogparade "Mommy Wars"<3
Auch meine größte Kritikerin war meine Mutter und das tat immer noch am meisten weh:(
In ihren Augen habe ich fast nichts richtig gemacht, aber ich habe meinen Stiefel durchgezogen!
Jetzt ist mein Großer, mein Sorgenkind, 15 Jahre alt geworden und meine Mutter ist schon eine ganze Weile erstaunlich still geworden.
Warum? Kann ich nur erahnen und spekulieren. Andere Vorraussetzungen, andere Bedingungen! Vielleicht hat sie begriffen, dass es nicht nur einen Weg gibt? Wir haben jedenfalls unseren gefunden.
Du hast auf alle Fälle auch meinen ganzen Respekt, wie Du das mit Deinen zwei kleinen Mäusen und einem Fulltimejob wuppst! Da stößt man doch schon mal an seine Grenzen, oder?
Deinem kleinen tapferen Kerlchen<3 wünsche ich weiterhin Gute Besserung!
Ganz liebe Grüße
Sam
Oh mein Kommentar ist jetzt irgendwie "verschluckt" worden. Also versuch ich es nochmal:
AntwortenLöschenLiebe Tanja, vielen Dank für Deine Sicht auf die Dinge. Es stimmt wahrscheinlich: wenn man mit so einer Krankheit wie der Neurodermitis beschäftigt ist, interessiert es herzlich wenig, was sich Mütter so untereinander so anzicken. Ich kann dich sogar ganz gut verstehen. Unsere Kleine hat zum Glück nur leichte Neurodermitis, aber meinen Neffen hat es auch ziemlich stark erwischt. Er war Anfang des Jahres für vier Wochen in einer Spezialklinik (Neukirchen), kennst Du die? Dort wurden allerhand Alltergien und Unversträglichkeiten festgetellt. Nach drei Wochen war seine Haut richtig gut. Leider hat es sich im Alltag wieder verschlechtert. Ist eben nicht einfach, damit umzugehen. Ich wünsche Dir für Deinen Spatz alles gute und Dir viel Kraft das durchzustehen. Viele Grüße, Wiebke