Die nachfolgende Geschichte erzählt von einem Sonntagsausflug der bleibCOOLmami Familie und davon, was passiert, wenn Frau die Erziehungsaufgaben in die Hände des Mannes legt.
Die Sonne scheint, die Vögel begrüßen
zwitschernd den herrlichen Tag. Alle Familienmitglieder erfreuen sich bester
Laune. Ein Ausflug in den Tiergarten ist geplant.
Szene 1
– Gespräch zwischen Mami COOL und Sohn 01
Mami COOL (sehr freundlich): Komm her, ich
zieh dir den Pyjama aus.
Sohn 01 (ebenfalls sehr freundlich): Nein, ich
hab keine Zeit.
Mami COOL (mit einem Lächeln): Komm bitte, wir
fahren bald los.
Sohn 01 (erfreut): Wo fahren wir?
Mami COOL (ausführlich erklärend): In den
Tiergarten. Du musst dir Hose und T-Shirt anziehen lassen. Mit dem Pyji kannst
du nicht gehen.
Sohn 01 (kennt sich besser aus): Kann ich
schon gehen mit Pyji.
Mami COOL (die Ruhe in Person): Nein, du
kannst nicht im Pyjama in den Tiergarten gehen. Komm bitte.
Sohn 01 (ruhig, bestimmt und mit einem
Kopfschütteln): Nein.
Mami COOL (ruhig, bestimmt und mit
unmissverständlicher Handbewegung): Komm.
Sohn 01 (mit unmissverständlicher
Kopfbewegung): Nein.
Mami COOL ist an diesem Sonntagmorgen sehr
relaxed und hat keine Lust mit Sohn 01 Streit zu beginnen. Zu schön ist der Tag.
Zu sonnig. Und zu groß die Familienharmonie. In der Vorfreude auf den Ausflug
in den Tierpark beschließt Mami COOL die Sache mit dem Pyji in die Hände des
Mannes zu legen. Soll ER sich doch ärgern.
Szene 2
– Gespräch zwischen Mami COOL und dem Mann, Nebendarsteller Sohn 01
Mami COOL (mit süßem Lächeln): Dein Sohn will
den Pyjama nicht ausziehen.
Mann (zu Sohn 01): Du musst deinen Pyjama
ausziehen.
Sohn 01 (bestimmt): Nein.
Mann (gelangweilt): Ja.
Sohn 01 (bestimmt): Nein.
Mami COOL (zum Mann): Zieh ihn bitte um.
Mann (zu Mami COOL): Er will nicht.
Mami COOL (zu beiden): Er muss.
Mann: (zu Sohn 01): Komm.
Sohn 01 (eilig davonlaufend): Nein, ich hab
keine Zeit.
Mann (ihm nachrufend): Dann musst du im Pyjama
in den Tiergarten gehen.
Sohn 01 (einverstanden): Ja.
Mann und Sohn 01 (im Pyjama) gehen zum Auto,
wo Sohn 02 bereits geschniegelt und gestriegelt in seinem Autositz wartet. Mami
COOL ist verwirrt. Was jetzt? Sie nimmt T-Shirt, Hose und Socken und überreicht
die Anziehsachen dem Mann, weil sie noch immer keine Lust hat, sich ihre
perfekte Sonntagsstimmung mit ohrenbetäubendem Geschrei von Sohn 01 zerstören
zu lassen. Soll doch der Mann sich damit quälen. Seine Schuhe hat Sohn 01 übrigens
vorhin schon selbst angezogen, sie passen farblich gut zum Pyji.
Szene 3
– Gespräch zwischen Mami COOL und dem Mann. Vor dem Auto.
Mami COOL (ruhig): Hier sind seine Sachen.
Mann (steckt die Kleidung in den
Ausflugsrucksack): Danke.
Mami COOL (erstaunt): Ziehst du ihn nicht um?
Mann (ruhig): Nein.
Mami COOL ist, wie oben bereits erwähnt, an
diesem Tag gut drauf und kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Alle vier
Familienmitglieder sitzen im Auto. Sohn 01 noch immer im Pyjama. Nach einer
unbeschwerten Fahrt durch das malerische steirische Apfelland kommt die Familie
mit dem Auto am Parkplatz des Tiergartens an. Sohn 01 verlangt nach einer
frischen Windel. Der Mann hebt Sohn 01 in den Kofferraum des Familienautos, der
sich hervorragend als Wickelplatz eignet. Mami COOL erklärt dem Sohn (und dem
Mann), dass das nun eine gute Gelegenheit sei, den Pyjama auszuziehen.
Szene 4
– Gespräch zwischen Mami COOL und Sohn 01, Nebendarsteller Mann
Mami COOL (belehrend): Jetzt kannst du auch
gleich dein Gewand anziehen.
Sohn 01 (erklärend): Nein, ich will mein Pyji
haben.
Mami COOL (auch erklärend): Du kannst nicht
mit dem Pyji in den Tierpark gehen.
Mann (wohlgemerkt der Mann, nicht der Sohn):
Warum?
Sohn 01 (sich der Sache sicher): Kann schon
gehen mit Pyji.
Mann (vollständig gekleidet) und Sohn 01 (im
Pyjama, aber mit frischer Windel) gehen los. Mami COOL setzt ihre dunkle
Sonnenbrille auf, senkt den Kopf ein wenig, nimmt Sohn 02 an der Hand (übrigens
in schönster Sonntagskleidung) und hofft, niemandem zu begegnen, der Mami COOL
kennt. Mami COOL schämt sich ein wenig, aber immerhin ist die sonntägliche
Familienidylle noch aufrecht.
Mami
COOL weiß, dass es pädagogisch unkorrekt ist, solch eine Inkonsequenz an den
Tag zu legen und das tägliche Ritual des morgendlichen Anziehens auszulassen.
Wo soll das noch hinführen mit dem Kind?
Sie hat an diesem Tag aber einfach keinen Bock
darauf, mit dem Sohn über passende Kleidung zu diskutieren und damit Geschrei
und Tränen herauszufordern. Der Mann scheint die diskreten Aufforderungen von
Mami COOL nicht verstanden zu haben. Und so geht die Familie Hände haltend,
Sohn 01 nicht ganz korrekt gekleidet, in den Tierpark.
Nach ausgiebigem Streicheln der Ziegen und einer
leckeren Brotzeit lässt sich Sohn 01 ohne Gezeter im Schatten eines Baumes umziehen.
Ich höre
schon die Stimmen: Wie kann man nur? Das arme Kind!
Aber
bitte, liebe Leser, man muss auch die Vorteile der Sache sehen. Immerhin hat
der Sohn nun einen Trumpf in der Hand. Irgendwann kommt er in die Pubertät und
wird seinen Kleidungsstil dieser Entwicklungsphase anpassen, sprich, die
unmöglichsten Sachen tragen. Wenn er seitens der Eltern diesbezüglich kritisiert
wird, kann er immer noch auf den Tiergartenbesuch im Pyjama im Sommer 2014 zurückgreifen
und seinen Eltern den Ball zurückspielen.
Herrlich, ich habe gerade sehr gelacht! Danke für den lustigen Post!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Katrin
(www.zwillinge-blog.de)
Freut mich.
LöschenEs gibt bestimmt auch noch mehr davon. Meine Jungs (und der Mann) bemühen sich täglich, mir solche Geschichten zu liefern.
LG Paula
WUNDERBAR! Ich habe herzlich gelacht...und ehrlich gesagt: normal ist doch langweilig! :-)
AntwortenLöschenJa, nicht wahr?
LöschenWir haben soeben eine Aktionspackung Pyjamas bestellt (NIMM 3 ZAHL 2). Da ist dann auch bestimmt für jeden Anlass etwas dabei.
LG Paula
Wegen solcher Kleinigkeiten sollte man sich wirklich nicht den Tag verderben lassen. Das Kind hat sicher keinen Schaden erlitten!
AntwortenLöschenErinnert mich daran, dass mein damals 2-jähriger im Österreich-Urlaub einen Sepplhut bekommen hatte und sich selbst angezogen: Gummistiefel, kurze Hose, T-Shirt und den Seppelhut. Anderes älteres Kind: du siehst komisch aus. Mein Sohn versteht die Kritik nicht, guckt an sich runter: Schuh, Hos, Hemd? Alles was man braucht um aus dem Haus zu gehen. Er konnte nicht nachvollziehen, daß sich das auf den Seppelhut bezieht :-D
Vielen Dank für dein Feedback. Mein Sohn hatte viel Spaß an diesem Tag, vor allem, weil wir einen schönen Ausflug ohne große Debatten hatten.
LöschenIch denke aber trotzdem, dass man auch einiges falsch machen kann in Sachen Kleidung und es auf die jeweilige Situation und das Alter des Kindes ankommt.
Liebe Grüße
Paula