Herzmutter hat zur Blogparade aufgerufen. Wenn Herzmutter
ruft, bin ich natürlich dabei. Blitzschnell. Keine Frage. Ich mag Herzmutter.
Nur mit dem Thema komme ich nicht ganz klar. „Welche Mama Sünden begehst du?“
Ich? Sünden? Mama Sünden? Nie und niemals würde ich mich
versündigen. Ich doch nicht. Ich bin doch die perfekte Vor- und Herzeigemutter,
denn ...
eins)
... ich sorge für die
Erhaltung der gesunden Zähne meiner Kinder.
Zum Schokolade essen gehe ich heimlich in den Keller. Für
die Jungs wäre es
ohnehin ziemlich langweilig, mir dabei zusehen zu müssen, wie ich mich hemmungslos vollstopfe. Derzeit sind Schoko-Butterkekse der absolute Renner. Sie können sich derweil gegenseitig im Wohnzimmer eins auf die Birne hauen, dafür müssen sie aber weniger oft zum Zahnarzt.
ohnehin ziemlich langweilig, mir dabei zusehen zu müssen, wie ich mich hemmungslos vollstopfe. Derzeit sind Schoko-Butterkekse der absolute Renner. Sie können sich derweil gegenseitig im Wohnzimmer eins auf die Birne hauen, dafür müssen sie aber weniger oft zum Zahnarzt.
zwei)
... ich bin äußerst
umweltbewusst und spare Strom, wo´s nur geht.
Ich bügle nur ein Drittel unserer Wäsche und gewaschen wird
sowieso nur, was den Geruchstest nicht mehr besteht.
drei)
... ich bin sehr
kompetent in Sachen Leseerziehung.
Meine Jungs lernen am Vorbild. Vorbildlich lese ich stummschweigend
jeden Abend die neuesten Krimis und Frauenromane auf meinem Kindle, während ich
die beiden in den Schlaf begleite. Etwaige Fragen, Anregungen, Wünsche,
Bedürfnisse und Beschwerden dürfen am nächsten Morgen vorgebracht werden.
vier)
... ich sorge für die
allgemeine Gesundheit meiner Kinder.
Wir vermeiden das Drama Haare waschen, wann´s nur geht, denn
in den Haarshampoos soll ja soooo viel Gift drinnen sein.
fünf)
... ich sorge für die
seelische Gesundheit meiner Kinder.
Wenn ich merke, dass es ihrer Seele gut tut, das Klopapier
bis zum Ende abzurollen und damit eine Straße von der Toilette bis zur Küche zu
legen, dann fördere ich diese Handlung, indem ich diskret wegschaue und mein
Smartphone anstarre. Und wenn ich überhaupt nichts bemerkt habe, habe ich sogar
die Chance, dass der Mann sich der Sache annimmt und rollt und rollt und rollt
bis der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt ist.
sechs)
... ich fördere die
Wirtschaft.
Jeder Schnuller, der von den kleinen wilden Schneidezähnen
zerbissen wird, wird sofort im Drogeriemarkt ersetzt. Würden wir entwöhnen,
würde der Schnullerumsatz einen drastischen Einbruch erleiden. Man denke nur an
die Arbeitsplätze. Dafür möchte ich nicht verantwortlich sein.
sieben)
... ich fördere die
sozialen Kompetenzen meiner Kinder.
Ich nenne sie zwischendurch auch mal Giftzwerg oder Jammerlappen. Mit einem umfangreichen Wortschatz können sie sich später im Kindergarten gut
verbal verteidigen.
acht)
... ich fördere die Großeltern-Enkelkind
Beziehung.
Wenn uns Oma und Opa alle paar Wochen einen Besuch abstatten
und hier schlafen, gehören die Jungs ganz ihnen. „Schau doch mal, ob die Oma
schon wach ist.“ (Ich finde 04.23 Uhr ist doch eine günstige Zeit dafür.)
neun)
... ich bringe ihnen
schon früh das Prinzip von Geben und Nehmen bei.
„Wenn du dich im Geschäft anständig benimmst, bekommst du
zuhause einen Kuchen.“ Ich weiß, das widerspricht Punkt eins, aber mit Gurken
lassen sie sich schon seit einem Jahr nicht mehr erpressen.
zehn)
... ich vermeide Müll.
Ich wechsle nasse Windeln erst, wenn der Antrag vom Kind
gestellt wird. Das Kind hat selten das Bedürfnis und ich bin aus dem Schneider.
elf)
... ich mache schon
jetzt ein sinnvolles So-werde-ich-ein-guter-Ehemann-Training mit meinen Söhnen.
Ich zeige ihnen bei jeder Gelegenheit, wie man Frauenfüße
massiert und stelle mich freiwillig als Trainingsobjekt für Verfügung.
Liebe Herzmutter, liebe Leser,
ihr seht, ich habe keine finsteren Geheimnisse. Ich bin frei
von Sünden.
Für die Sündenböcke unter euch, habe ich aber noch einen
schönen Spruch:
Das Gewissen hindert uns nicht, Sünden zu begehen.
Aber es hindert uns leider, die Sünden zu genießen.
(Salvador
de Madariaga)
Sehr schöne Liste. Was andere Menschen (meist kinderlos) als pädagogische Missgriffe fehlinterpretieren, bereitet unsere Kinder einfach auf die harte Realität vor. So muss es sein. LG, Christian
AntwortenLöschenAaaaha! Das mach ich also falsch... ich sollte das einfach mal von der anderen Seite der Medaille sehen, und ZACK sieht es garnicht mehr so finster aus in meinem Pädagogenherz :) Ich lasse meiner Tochter Freiraum, wenn ich nebenher Fernsehe... genial! Liebe Grüße, Janina
AntwortenLöschenIch hab herzlich gelacht...ja...da gibt es bei mir noch Nachholbedarf!
AntwortenLöschenIch hab hier sehr viel gelernt!
Danke dafür!!!
:-)))))
LIebe Grüße Nadine
Hab sehr gelacht, vor allem bei Punkt 2 und 8 :-) Ja, wir sollten es wirklich als Spracherziehung ansehen, wenn uns mal was rausrutscht - Du Nervensäge! :-)
AntwortenLöschenFreut mich, wenn ich euch mit meinem pädagogisch wertvollen Erfahrungsschatz weiterhelfen durfte und nebenbei noch ein bisschen erheitern konnte :-)
AntwortenLöschenLG Paula "Mami COOL"
Hab dich gerade bei 12von12 entdeckt und DIESER Beitrag war spontan ausschlaggebend, dass ich dich umgehend in meinen Feed-Reader einspeise :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße vom Schäfchen, das immer noch breit grinst
Danke! Das freut mich.
LöschenLG Paula "Mami COOL"
7) fand ich sehr gut ;-)
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